Saterfriesisches Wörterbuch
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Ääske, ju

1. Asche: 1.1 brune Ääske: braune Asche aus Weißtorf. 1.2 hie sit twiske twäin Stoule in de Ääske: er sitzt zwischen zwei Stühlen in der Asche (= er ist arm dran).

brune Ääske, ju

braune Asche aus Weißtorf.

pokerje

(im Herdfeuer) stochern: in de Ääske pokerje in der Asche stochern.

apsäike

1. auflesen, aufsammeln: Ääskepuusterske moaste do Ate in ju Ääske apsäike : Aschenbrödel musste die Erbsen in der Asche aufsammeln. 2. zusammensuchen, zusammenbringen: 2.1 Tuvvelke apsäike : Kartoffeln zusammensuchen. 2.2 Oaiere apsäike : Eier aus den Nestern holen.

glimme et glimt, gloam; häd gloamen; glimme! glimmet!

1. glimmen, schwach glühen: ju Ääske gloam noch in dän Doabe : die Asche glühte noch in der Kuhle. 2. glänzen: do Sunnestroale gloamen ap dät Woater : die Sonnenstrahlen glänzten auf dem Wasser.

smulje

1. ohne Flamme brennen; schwelen, qualmen: ju Ääske smult noch : die Asche schwelt noch. 2. schmollen, grübeln, murren: 2.1 ju smult alleen in Húus : sie lebt zurückgezogen, still vor sich hin. 2.2 hie smult in sik : er grübelt über etwas nach und zeigt dabei seine wahren Gefühle nicht. 2.3 hie smult fóar sik wai : er denkt nach, sitzt in Gedanken.

Stoul, -e, die

1. Stuhl: 1.1 Ommer un Stoul: Zimmerklosett, Nachtstuhl. 1.2 die Stoul sit goud: der Stuhl ist bequem. 1.3 hie sit twiske twäin Stoule in de Ääske: er sitzt zwischen zwei Stühlen in der Asche (= er befindet sich in einer verzwickten Lage, in einer ausweglosen Situation). 1.4 ju faalt twiske twäin Stoule in de Ääske: sie ist so wählerisch, dass ihr am Ende alle Möglichkeiten verloren gehen. 2. Ausscheidung; vom Darm Ausgeschiedenes: die Dokter kwaad, dät iek Bloud in dän Stoul hiede: der Arzt sagte, dass ich Blut im Stuhl hätte.

twiske

1. zwischen: 1.1 twiske Oold un Näi : zwischen Roggenund Kartoffelzeit. 1.2 wan du so färemoakest, dan sitst du twiske alle Stoule in de Ääske : wenn du so weitermachst, dann sitzt du zwischen allen Stühlen in der Asche.

uutbrange

1. (Landwirtschaft) auf dem Acker verteilen: wie häbe jäärsene Mjuks ap dän Äkker uutbroacht : wir haben gestern Mist auf den Acker verteilt. 2. (vom Schiff aus) ins Wasser bringen; zu Wasser lassen: wie broachten dän swere Oanker uut : wir ließen den schweren Anker zu Wasser. 3. abliefern, verteilen: Geskoanke uutbrange : Geschenke verteilen. 4. (Ofen) ju Ääske uutbrange : die Asche ausräumen. 5. auf dem Markt verkaufen: in Bremen ap t Määrked kuud hie sien Weren goud uutbrange : in Bremen auf dem Markt konnte er seine Waren gut verkaufen. 6. äußern: hie kuud fon Nood niks moor uutbrange : er konnte vor Angst kein Wort mehr von sich geben. 7. austragen, zustellen: dät Seelter Blääd uutbrange : die saterfriesische Zeitung zustellen.

uutröäkelje

1. (Asche) ausräumen, ausscharren: smäidens moasten do Wäänte ju Ääske fon t Fjúur uutröäkelje : morgens mussten die Jungen die Asche des Herdfeuers ausscharren. 2. auskratzen.

ääsken

1. von der Esche, eschen: 1.1 n ääskenen Boom : Esche. 1.2 ääsken Holt : Eschenholz. 1.3 ääsken Blääd : Eschenblatt.

Ääskepuusterske, -n, ju

das Mädchen, das die Drecksarbeit verrichten muss; Aschenputtel.

Ääskewäänt, -e, die

der Junge, der zu Aschermittwoch den Sack mit Asche, den Ääskepüüt, tragen muss.

Ääskekraber, -e, die

Aschenkratzer zur Säuberung des Backofens.

Ääskeskuppe, -n, ju

Aschenschaufel.

Ääskepüüt, -e, die

Beutel mit Holzasche, der in der Aschermittwochsmesse verwendet wird.

Ääskeloade, -n, ju

Aschenkasten des Ofens oder des Herdes.

Ääskedoabe, -n, die

1. Aschegrube unter dem offenen Herd, die aus einem Loch oder einem viereckigen Behälter unter dem offenen Herd besteht. 2. Grube auf dem Hof, in die man die Herdasche wirft. 3. Müllgrube; Grube für die Bergung von Torfmull und anderem Abfall. 4. Sickergrube.

Ääskeloute, -n, ju

Ascheharke, mit der man die Asche oder die Glut aus dem Backofen holt.

Ääskebak, -ke, dät

der Aschenkasten des Ofens.

Aaskenge, -n, ju

Forderung. [afrs. âskinge ]

skroa

1. (Boden) karg, ärmlich, unfruchtbar: 1.1 skroaën Grúund/skroaë Grúunde : unfruchtbarer Boden. 1.2 n skroaë Wede : eine karge Weide. 2. dürftig, armselig, kümmerlich: skroa líeuwje : einfach leben; sich einschränken. 3. (Feldfrucht) spärlich, kümmerlich: dät Koardel stoant skroa ap dän Äkker : das Korn steht spärlich, kümmerlich auf dem Acker. 4. (Haut, vor allem an den Händen) trocken, geborsten, rissig; aufgeraut, gesprungen, spröde. 5. (Wetter) rau, stürmisch, kalt: 5.1 skroa Weder : raues Wetter. 5.2 n skroaën Wíend : ein kalter, trockener Wind. 6. fleischlos: Stille Fräindai un Ääskemidwíek sunt skroaë Dege : Karfreitag und Aschermittwoch sind fleischlose Tage. 7. mager: 7.1 n skroaën Wäänt : ein magerer Bursche. 7.2 skroa Flaask : mageres Fleisch. 8. knapp, dürftig: 8.1 die Boas häd him skroa uutbitoald : der Chef hat ihn knapp belohnt. 8.2 skroa truch ju Tied kume : ein dürftiges Dasein fristen. 8.3 hie is as Bäiden skroa bieloangs kemen : er hat als Kind nicht genug zu essen bekommen. 9. geschmacklos; mit wenig Fett: dät Buutje is mie tou skroa : das Butterbrot ist mir zu geschmacklos.

an

1. angeschaltet, angedreht: 1.1 ju Laampe is noch an : die Lampe ist noch an. 2. brennend: dät Fjúur in dän Ääskedoabe is nit moor an : das Feuer in der Aschekuhle brennt nicht mehr, ist erloschen. 3. ungefähr: deer wieren an do tríetig Ljudene bie de Fíer : es waren ungefähr dreißig Leute bei der Feier.

juunsätte

sich entgegensetzen; sich widersetzen: hie sätte sik uus Aaskengen juun : er setzte sich unseren Forderungen entgegen.

aaskje

fordern, erfordern, verlangen, erheischen: wie mouten dwo, wät die ljove God fon uus in sien Gebode aasket : wir müssen tun, was der liebe Gott von uns in seinen Geboten fordert. [engl. ask]